Dieser Tage sind zwei interessante Interviews erschienen, die wir Euch als Tennisfans und Heiner nahebringen wollen. Die hessenschau hat anläßlich seines Abschieds mit Noch-Präsident Rüdiger Fritsch ein ausführliches Interview geführt. Dabei geht es auch um die Jonathan-Heimes-Tribüne und weiter laufende Spendenaktion „Du musst kämpfen!“. Im Gespräch mit der FAZ philosophiert Lilien-Coach Florian Kohfeldt über die Seele des Tennissports – und verrät, warum er beim TEC in der Regionalliga direkt am Böllenfalltor aufschlägt.
Die Tribüne, die kein Sponsor umbenennen sollte
Was ist von all den modernen Marketing-Sprüchen rund um Sportvereine wirklich geblieben? Bei den Lilien zähen weiter echte Werte, sagt Noch-Präsident Fritsch zum Abschied. Die Jonathan-Heimes-Tribüne, nach dem Lilien-Fan, hervorragenden Tennisspieler und Kämpfer gegen den Krebs benannt, soll ihren Namen behalten – und zwar unabhängig davon, wie viel Geld Sponsoren auf den Tisch legen. Jonny sei ein wichtiger Teil der Vereinsgeschichte. Seine Geschichte und der Kampf gegen seine Krankheit habe uns allen gezeigt, dass unsere Probleme im Vergleich zu seinem Schicksal relativ lösbar sind. Wenn die Familie Heimes es wünsche, werde die Tribüne immer so bleiben. Eine emotionale und berührende Antwort, die auch das Grundgefühl hinter der Spendenaktion „Du musst kämpfen!“ erklärt, die weiter läuft.
Die Kampagne läuft immer noch, T-Shirts und Bändchen gibt es weiterhin – und jeder Euro hilft krebskranken Kindern. Was bleibt, sind Zusammenhalt und gelebte Solidarität, mitten in Darmstadt und spürbar an jedem Spieltag am Bölle. Hier geht es zur Webseite der Aktion.
Tennis: Ein Kampf um den zweiten Aufschlag – Trainer Kohfeldt im FAZ-Interview
Sportlich geht’s gleich weiter – nur diesmal mit Filzball statt der Fussballkugel. Lilien-Trainer Kohfeldt, der seine Leidenschaft beim TEC neben dem Böllenfalltor auslebt, findet Tennisspielen mental herausfordernder als Fußball. Im FAZ-Gespräch – leider nur als Abonnent hier lesbar – macht er kein Geheimnis daraus und zitiert Boris Becker: Der zweite Aufschlag zeige die wahre Seele des Spielers. Mentale Stärke sei oft wichtiger als die Technik. Kohfeldt bewundert Stars wie Djokovic oder Alcaraz, vor allem für ihre Fähigkeit, im entscheidenden Moment cool zu bleiben.
Dem Gespräch merkt man schon den Trainer an, der darüber spricht, wie er im Tennis lernt, Gegner zu „lesen“ und strategisch zu handeln, statt auf Instinkt zu setzen. „Shot-Selection“ – also die bewusste Wahl des Schlags – ist für ihn zentral, um den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Gleichzeitig spricht er über die Einsamkeit des Tennisspielers, die im Fußball so nicht existiert, wo man sich im Team „verstecken“ kann. Ein interessantes Interview, das auch einiges über den Sportler und Menschen Kohfeldt aussagt.
Viel Spaß bei der Lektüre und einen allseits guten, stabilen Aufschlag
Stefan Pfeiffer
Fotos: SV Darmstadt 98 (Herzlichen Dank!)








